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Können H2-Minigrids die Stromversorgung auf den pazifischen Inseln transformieren?

© Chambers for GreenTech

Am 27. und 28. Februar präsentierte die AHK Neuseeland beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt am Main und bei der Gesellschaft für Maritime Technik e.V. (GMT) in Hamburg spannende Ergebnisse aus ihrem Projekt „Grüner Wasserstoff auf den pazifischen Inseln (dezentrale und netzunabhängige Stromversorgung durch Mininetze)“.

Interessierten deutschen Unternehmen und Verbänden wurden hier die Kernergebnisse einer durch die AHK Neuseeland durchgeführten Umfeldanalyse vorgestellt. Diese beleuchtet das Potenzial von H2-Minigrid-Lösungen am Beispiel von ausgewählten touristischen Objekten auf Fidschi, den Cookinseln, Samoa und Tonga.

Die Teilnehmenden wurden in einem Grußwort von Nilgün Parker, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), auf die prekäre Lage der pazifischen Inseln hingewiesen: Diese seien besonders vom Klimawandel und den damit verbundenen extremen Wetterereignissen betroffen. Zudem stütze sich die Stromerzeugung auf den Pazifikinseln vielerorts auf die Nutzung von Dieselgeneratoren, weshalb der Aufbau autarker Energiesysteme und die Nutzung von Energiespeichern von zentraler Bedeutung seien. Hierbei würde Microgrids auf Wasserstoff- und Brennstoffzellenbasis für die Reduktion von CO2-emissionen auf den Pazifikinseln eine signifikante Rolle zukommen.

Im Einklang mit den Worten seiner Vorrednerin, hob Tobias Pierlings, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), mit seinen Grußworten hervor, dass der Außenwirtschaftsförderung für die Pazifischen Inseln unbedingt ein klimaschutzpolitischer Ansatz zu Grunde liegen sollte. Ihm zufolge werden deutsche Wirtschaftsaktivitäten in der Region durch das Ministerium sehr begrüßt und sollen zukünftig bessere Unterstützung erfahren.

Hierfür steht auch das Projekt der AHK Neuseeland: Es liefert im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz des BMUV wertvolle Einblicke in die sozioökonomischen Gegebenheiten ausgewählter pazifischen Inselstaaten und stellt das dort vorhandene Potential von H2-Minigrids heraus. Iris Heinz und Julia Hahn von der AHK Neuseeland informierten über das dortige Marktpotenzial für deutsche Unternehmen und zeigten die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit dem Klimawandel auf. Auch betonten Sie die guten diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Fidschi. Erst im Juli 2023 pflanzte die AHK Neuseeland anlässlich der Eröffnung der Deutschen Botschaft in Suva, Fidschi, ein Baum im Botschaftsgarten, um auch die Zusammenarbeit mit der Exportinitiative Umweltschutz des BMUV symbolisch zu untermauern.

Herzstück des Pazifikprojekts der AHK Neuseeland ist eine techno-ökonomische Umfeldanalyse, welche durch Tom Mikus von der Nationalen Organisation Wasserstoff (NOW GmbH) vorgestellt wurde. Die Analyse konzentrierte sich auf Tourismusbetriebe auf Fidschi, den Cookinseln, Tonga und Samoa. Auf Basis von Datenmodellierungen des Reiner Lemoine Instituts wurden Szenarien zur Nutzung von Photovoltaik-H2-Minigrids entwickelt und die größere Effektivität sowie Wirtschaftlichkeit gegenüber nicht-erneuerbaren Energiequellen aufgezeigt. Die Fallbeispiele aus Fidschi und von den Cookinseln wurden dabei als besonders vielversprechend herausgestellt.

In den abschließenden Diskussionsrunden zwischen den Vertreterinnen und Vertretern des BMUV, des BMWK, und zahlreichen Mitgliedsunternehmen und -verbänden des VDMA sowie der GMT, tauschten sich die Teilnehmenden intensiv über die Umsetzbarkeit von H2-Minigrids in touristischen Einrichtungen aus. Das Fachpublikum zeigte großes Interesse an möglichen Pilotprojekten, die eine nachhaltige Energiezukunft für die pazifischen Inseln versprechen.

Das Projekt der AHK Neuseeland wurde durch Chambers for GreenTech (DIHK Service GmbH) betreut.

Weitere Informationen erhalten Sie hier: Grüner Wasserstoff auf den Pazifischen Inseln (ahk.de)

Mehr Informationen zur Exportinitiative Umweltschutz: Startseite (exportinitiative-umweltschutz.de)

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Chambers for GreenTech

Ein deutscher Betrieb möchte moderne Müllwagen, effiziente Sortiertechnik oder Filteranlagen zur Abwasserbehandlung exportieren? Dann sind die Chambers for GreenTech die richtige Adresse. Mit diesem Projekt verbinden wir Umweltschutz und Außenwirtschaftsförderung mit dem Ziel, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und die Exportchancen für GreenTech "made in Germany" zu erhöhen. Wir setzen im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologie gemeinsam mit AHKs Projekte um, die deutsche GreenTech-Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Drittländern nachhaltig und strukturell unterstützen. Mit Fokus auf Wasser- und Abwassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und grünem Wasserstoff helfen wir deutschen Unternehmen gezielt dabei, Chancen für GreenTech "made in Germany" zu identifizieren und damit zugleich einen konkreten Nutzen für Umweltschutz und Lebensbedingungen in den jeweiligen Ländern zu schaffen.