Kleiner Spatenstich, große Wirkung
Keine Transformation ohne die Mitarbeitenden. Das gilt auch für die Nachhaltigkeit. Malte Glatthaar und Moritz Lohmann vom Berliner Start-up swarmlab erklären, warum der gemeinsame Einsatz für die Biodiversität für die Unternehmenskultur wichtiger ist, als es auf den ersten Blick scheint.
Wie unterstützt der Einsatz für die Biodiversität in einem Unternehmen die Unternehmenskultur?
Biodiversität ist das emotionalste Nachhaltigkeitsthema, da es um die Beziehungen zwischen Lebewesen geht. Außerdem lässt sie sich direkt am Unternehmensstandort erleben. Das sensibilisiert Mitarbeitende für Nachhaltigkeitsthemen und schafft Akzeptanz, Begeisterung und Engagement für die notwendige Nachhaltigkeitstransformation des Unternehmens.
Welche gemeinsamen Aktionen bieten sich hier an?
Mitmachaktionen – also beispielsweise Wildblumenwiesen, Staudenbeete oder Kräutergärten anlegen oder Insekten- und Vogelnisthilfen bauen. Aber auch Natur-Erlebnisworkshops vor Ort, bei denen Pflanzen, Tiere und die Abhängigkeiten zwischen Menschen und Biodiversität vermittelt werden. Außerdem hilft ein Blog oder Newsletter, um über die biodiversitätsfördernden Maßnahmen vor Ort aufzuklären und über Abhängigkeiten des Menschen von der Biodiversität.
Wie wird gemessen, ob der Einsatz für die Biodiversität erfolgreich war?
Digitale Tools wie die Plattform natureincorporate.eu unterstützen Unternehmen dabei, den eigenen Fortschritt und die Wirkung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen auf ökologischer und sozialer Ebene messbar zu machen. Begleitend kann durch Vegetationskartierungen die Artenvielfalt auf Grünflächen messbar gemacht werden. Diese Daten können zudem in die Berichterstattung fließen und sind somit doppelt wirksam.
Wie können auch kleinere Unternehmen ganz praktisch anfangen? Was sind die ersten Schritte?
Ein erster Onlineworkshop für Mitarbeitende mit dem Fokus auf die Abhängigkeiten zwischen Mensch und Natur schafft Awareness zum Thema. Rasenflächen an Aufenthaltsbereichen oder vor dem Bürofenster der Mitarbeitenden lassen sich schnell zu artenreichen Biotopen entwickeln. Somit lassen sich diese Flächen als idealer Einstieg ins Thema biodiversitätsförderndes Standortmanagement (Grünflächenmanagement) nutzen.