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Hamza Ouabel (links) und Abdelbaki Benarab (rechts)
zwei erfahrene Krankenpfleger aus Algerien, zeigen ihr Engagement und ihre Zuversicht – erfolgreich angekommen und nun Teil des deutschen Pflege-Teams.
© ProRecognition
Hamza Ouabel (links) und Abdelbaki Benarab (rechts)
zwei erfahrene Krankenpfleger aus Algerien, zeigen ihr Engagement und ihre Zuversicht – erfolgreich angekommen und nun Teil des deutschen Pflege-Teams.
© ProRecognition
Hamza Ouabel (25) und Abdelbaki Benarab (30) haben es geschafft: Nach erfolgreichem Abschluss ihrer Kenntnisprüfungen arbeiten sie nun als vollanerkannte Gesundheits- und Krankenpfleger in den SLK-Kliniken in Heilbronn. Kennengelernt haben sich die beiden nach der Kennenlernveranstaltung von ProRecognition und dem Welcome Center Sozialwirtschaft Baden-Württemberg im Sommer 2022. Beide erhielten dort eine Jobzusage von den SLK-Kliniken. Was als gemeinsame Vorbereitung auf den Anerkennungsprozess begann, entwickelte sich schnell zu einer echten Freundschaft. Sie unterstützen sich nicht nur im Berufsalltag, sondern haben sich auch außerhalb der Klinik ein starkes Team aufgebaut. Im Interview berichten sie über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und ihre Motivation, in Deutschland zu arbeiten.
Wie habt ihr von ProRecognition erfahren?
Hamza Ouabel: Eine algerische Freundin von mir, die in Oldenburg arbeitet, hat uns ProRecognition empfohlen. Sie hat uns erzählt, dass es eine ProRecognition-Beratungsstelle in Algerien gibt, die bei der Anerkennung der ausländischen Abschlüsse hilft. Das war für uns ein entscheidender Tipp.
Abdelbaki Benarab: Wir haben uns direkt an den Anerkennungsberater in Alger gewandt. Er hat uns über das Kennenlernformat informiert, bei dem wir unsere zukünftigen Arbeitgeber virtuell treffen konnten. Diese Möglichkeit hat uns sehr geholfen, einen guten Eindruck vom Arbeitgeber zu bekommen, bevor wir nach Deutschland kamen.
Wie verlief der Anerkennungsprozess für euch?
Hamza Ouabel: Es war ein langer Weg. Wir haben ein Jahr lang auf einen Termin bei der deutschen Botschaft in Algerien gewartet. Aber unser Anerkennungsberater und die Betreuerin von den SLK-Kliniken haben uns in dieser Zeit tatkräftig unterstützt. Wir haben unserem Arbeitgeber eine Vollmacht erteilt und den Antrag auf Anerkennung gestellt. Nach etwa vier Monaten erhielten wir eine teilweise Anerkennung.
Abdelbaki Benarab: Der Anerkennungsberater von ProRecognition hat uns präzise Anweisungen gegeben, welche Unterlagen wir benötigen und wie wir Dolmetscher finden können. Dadurch wurde der Prozess beschleunigt.
Welche Herausforderungen gab es zu Beginn eurer Arbeit in Deutschland?
Hamza Ouabel: Die erste Woche war nicht einfach. Alles war neu für uns – der Arbeitsalltag, die Strukturen, die Abläufe und vor allem die Sprache. In Algerien hatten wir mit vielen deutschen Geräten gearbeitet, aber hier die Praxis und Kommunikation in einer anderen Sprache umzusetzen, war eine echte Herausforderung. Es war viel auf einmal, aber auch spannend. Die Unterstützung von den Kollegen und Vorgesetzten hat uns geholfen, uns schneller zurechtzufinden.
Abdelbaki Benarab: Wir haben uns intensiv mit den Anforderungen auf den verschiedenen Stationen beschäftigt. Wir waren in der Neurologie, auf der Neugeborenenstation und in der Unfallchirurgie. Jede Station war eine neue Lernerfahrung, während wir uns gleichzeitig intensiv auf die Kenntnisprüfung vorbereiteten.
Wie war Ihre Prüfung?
Hamza Ouabel: Die Kenntnisprüfung war anspruchsvoll, aber machbar. Durch die intensive Vorbereitung und die Unterstützung unseres Arbeitgebers haben wir es geschafft. Es war ein schönes Gefühl, als ich die Prüfung bestanden hatte. Jetzt arbeite ich in der Urologie, was mir sehr viel Freude bereitet.
Abdelbaki Benarab: Es war eine Erleichterung, als die Ergebnisse da waren. Das Bestehen der Prüfung war für mich der Schlüssel, um als Krankenpfleger auf der Stroke Unit durchzustarten.
Warum habt ihr euch für Deutschland entschieden?
Hamza Ouabel: Viele Menschen aus Algerien entscheiden sich für Frankreich. Aber wir wollten unbedingt nach Deutschland, weil wir gehört haben, dass das Land im Pflegebereich sehr fortschrittlich ist. Wir haben in Algerien bereits mit vielen deutschen Geräten gearbeitet und waren beeindruckt von der Qualität.
Abdelbaki Benarab: Deutschland hat uns als innovatives Land im Pflegebereich besonders angesprochen. Die Möglichkeit, in einem so gut ausgestatteten System zu arbeiten, war für uns sehr reizvoll.
Wie fühlt ihr euch jetzt in eurem neuen Umfeld?
Hamza Ouabel: Jetzt, wo wir uns eingewöhnt haben, fühlen wir uns immer wohler. Das Team hier in Heilbronn ist großartig und die Unterstützung, die wir erhalten, hat uns geholfen, uns schnell einzugewöhnen.
Abdelbaki Benarab: Wir sind froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Die anfänglichen Schwierigkeiten gehören der Vergangenheit an, und wir sind bereit, unser Bestes zu geben, um in der Pflege in Deutschland erfolgreich zu sein.
Über ProRecognition Algerien:
ProRecognition Algerien unterstützt seit 2017 Fachkräfte bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen und bei der Migration nach Deutschland. Bis heute haben etwa 2.000 Fachkräfte aus Algerien und Tunesien den Antrag auf Anerkennung gestellt, darunter rund 160 Gesundheits- und Krankenpfleger. 100 Gesundheits- und Krankenpfleger konnten erfolgreich in Deutschland in deutschen Kliniken bzw. Altenheime Fuß fassen.