Name: Hamadi Samet Fatma Zohra
Alter: 31 Jahre
Herkunftsland: Algerien
Deutscher Referenzberuf: Gesundheits- und Krankenpflegerin
Eine Reise von Algerien in die deutsche Pflegewelt
Im April 2024 startete Hamadi Samet Fatma Zohra ein neues Kapitel in ihrem Leben. Die 31-jährige Algerierin, die bereits neun Jahre als Krankenpflegerin in ihrem Heimatland gearbeitet hatte, wagte den Schritt nach Deutschland, um sich beruflich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen zu suchen. Hier erzählt sie von ihrem Weg und den Hürden, die sie auf dem Weg in ihr neues Leben gemeistert hat.
Der lange Weg nach Deutschland
„Es hat lange gedauert, bis ich wirklich hier ankommen konnte,“ beginnt Hamadi und lacht. Acht Monate lang wartete sie auf einen Termin bei der deutschen Botschaft in Algerien, um endlich ihr Visum zu erhalten. Doch ihre Geduld zahlte sich aus, und am 28. April 2024 landete sie in Deutschland. Schon wenige Tage später trat sie ihre neue Stelle als Krankenpflegerin in der Brüderklinik Julia Lanz in Mannheim an.
„Als ich an der Kennenlernveranstaltung mit ProRecognition und dem Welcome Center Sozialwirtschaft Baden-Württemberg im Juli 2023 teilgenommen habe, wusste ich noch nicht, wie schnell sich alles ändern würde,“ erinnert sich Hamadi. Mit einem Sprachniveau von B1 bekam sie direkt nach der Veranstaltung ein Jobangebot – eine Chance, die sie ohne Zögern annahm.
Von Algerien in die Anästhesie
Hamadi stammt aus der Stadt Ech Cheliff im Norden Algeriens, wo sie ihre dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte. Doch sie wollte mehr: „Nach meiner Ausbildung habe ich mich auf Anästhesie spezialisiert und eine zweijährige Weiterbildung gemacht.“ Neun Jahre lang sammelte sie wertvolle Berufserfahrung – zuerst im OP-Bereich und später in der inneren Medizin, doch die Anästhesie blieb immer ihre große Leidenschaft.
„In Deutschland möchte ich mich weiterhin im Bereich Anästhesie weiterentwickeln,“ sagt Hamadi entschlossen. Der medizinische Fortschritt und die Möglichkeiten in Deutschland seien ein Anreiz gewesen, den Schritt in ein neues Land zu wagen.
Deutsch lernen
Die größte Herausforderung auf ihrem Weg nach Deutschland war für Hamadi die Sprache. „In meiner Stadt gab es keine Sprachschulen für Deutsch, also habe ich mir die Sprache selbst beigebracht,“ erklärt sie. Mit viel Disziplin lernte sie zwei Jahre lang autodidaktisch – mit Hilfe von Büchern und YouTube. „Erst für die Prüfungsvorbereitung habe ich mir dann einen Lehrer gesucht, um das Sprechen zu üben.“
Ihre harte Arbeit wurde belohnt. Im August 2023 reichte Hamadi ihren Antrag auf Anerkennung beim Regierungspräsidium Stuttgart ein, und im Dezember 2023 erhielt sie eine teilweise Anerkennung.
Derzeit lernt Hamadi Deutsch auf dem Niveau B2. Die Sprachkurse werden von ihrem Arbeitgeber, der Brüderklinik Julia Lanz, gefördert. Um ihre Defizite auszugleichen, arbeitet sie auf verschiedenen Stationen, darunter Gynäkologie, ambulantes Operieren, die geriatrische Tagesklinik, klinische Geriatrie und Psychiatrie.
Unterstützung durch ProRecognition
Während des gesamten Prozesses stand Hamadi die Anerkennungsberaterin Nourhane Khouloud Sadi von ProRecognition Algerien zur Seite. „Die Beraterin hat mir geholfen, die erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen und mich auf das Vorstellungsgespräch bei der Kennenlernveranstaltung vorzubereiten.“ Dank dieser Unterstützung konnte Hamadi die bürokratischen Hürden leichter überwinden und sich gezielt auf ihre berufliche Zukunft in Deutschland vorbereiten.
Willkommen in Deutschland
Hamadi ist glücklich über den herzlichen Empfang, den sie in Deutschland erlebt hat. „Frau Nataliia Schneider, die Integrationsbeauftragte der Klinik, hat mich vom Flughafen abgeholt und war bei allen wichtigen Terminen dabei – von der Anmeldung bis zur Eröffnung des Bankkontos“, erzählt sie. „Sie hat mir den Einstieg so viel leichter gemacht. Einmal sind wir sogar zusammen einkaufen gegangen!“
„Ich würde anderen auf jeden Fall empfehlen, nach Deutschland zu gehen – es lohnt sich!“ sagt sie abschließend. Mit einem strahlenden Lächeln fügt sie hinzu: „Übrigens, ich habe heute meinen 31. Geburtstag. Es ist schön, diesen besonderen Moment hier in Deutschland zu erleben.“
Ich bin meinem Vater besonders dankbar. Er hat mich die ganze Zeit über unterstützt und ermutigt, diesen Weg zu gehen. Sein Vertrauen hat mir den Mut gegeben, diesen großen Schritt nach Deutschland zu wagen.
Über die Kennenlernveranstaltung von ProRecognition und das Welcome Center Sozialwirtschaft Baden-Württemberg
Seit 2022 organisieren ProRecognition und das Welcome Center Sozialwirtschaft Kennenlernveranstaltungen im Pflegebereich, um ausländische Fachkräfte und Unternehmen in Baden-Württemberg zusammenzubringen. Insgesamt erhielten ca. 80 ProRecognition-Fachkräfte einen Jobangebot in Baden-Württemberg