Bundesfamilienministerium zeichnet Bündnis für Familie Hildesheim zum Bündnis des Monats März aus
Generationsübergreifende Familienfreundlichkeit ist ein besonderes Anliegen der Stadt Hildesheim und ihres Oberbürgermeisters Dr. Ingo Meyer. „Jüngste Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen und Vereine mit einer familienorientierten Unternehmenskultur besser für die immer wieder wechselnden Coronaregelungen sowie für sich grundlegend ändernde Arbeitsmodelle gewappnet sind. Flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice etc. haben Potenzial für die Zukunft“, erklärt Meyer. Um Hildesheim zu einem familienfreundlichen Standort zu entwickeln, wurde 2005 auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Kumme das Lokale Bündnis für Familie gegründet, das vom Bundesfamilienministerium nun als „Bündnis des Monats März“ ausgezeichnet wurde.
Gütesiegel für Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit
Karin Jahns, die unlängst in den Ruhestand gegangene frühere Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, hat das Bündnis von Beginn an mit aufgebaut. „Wir haben schnell festgestellt, dass das Thema Familienfreundlichkeit eine Querschnittsaufgabe ist und nicht nur Institutionen und Bildungseinrichtungen betrifft, sondern vor allem auch Unternehmen und Vereine“, erzählt Jahns. Es sei immer wieder eine Herausforderung für die Beschäftigten, Familienfreundlichkeit einzufordern, aber auch für Unternehmen, zu definieren, was Familienfreundlichkeit konkret bedeutet und wie sie erreicht werden kann. Im Bündnis wurde dann überlegt, wie man einen Anreiz für mehr Familienfreundlichkeit schaffen könnte, und so entstand die Idee einer Zertifizierung. 2008 wurde das „Gütesiegel für Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit“ erstmals ausgeschrieben.
Familie ist überall da, wo sich Menschen umeinander kümmern
Das Gütesiegel ist für die Hildesheimer Wirtschaft mittlerweile zu einer wichtigen Auszeichnung geworden, die für Qualität und die Bereitschaft stehe, in vielerlei Hinsicht Verantwortung zu übernehmen. „Wir wollten etwas Kommunales anbieten, an dem sich große Unternehmen genauso beteiligen können wie kleine Familienbetriebe“, berichtet Karin Jahns. Es gehe darum, Vereinbarkeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zum Beispiel nicht nur die familienfreundliche Personalpolitik der Vereine und Betriebe in den Fokus zu nehmen, sondern auch deren weiteres familienfreundliches Engagement für Kundinnen und Kunden sowie Mitglieder. „Wir wollten den Begriff Familie weiter fassen und inklusiv denken, denn Familie ist überall da, wo sich Menschen umeinander kümmern“, bekräftigt Jahns. Deshalb spielen bei der Verleihung des Gütesiegels auch Themen wie Barrierefreiheit und Gewaltprävention eine wichtige Rolle.
Jury wird immer wieder von neuen Ideen überrascht
Um das Gütesiegel für Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit zu erhalten, müssen die Unternehmen und Vereine in einem Auswahlbogen zahlreiche Fragen beantworten. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt und der Wirtschaft wertet die Bögen aus und entscheidet über die Verleihung. Zur Jury gehören der Sozialdezernent, die Gleichstellungsbeauftragte, die Beauftragte für Inklusion, ein Vertreter des Behindertenbeirats sowie das Netzwerk Familie und Wirtschaft e. V. Bei der Auswertung stoßen die Jurymitglieder immer wieder auf interessante Beispiele dafür, wie Unternehmen Familienfreundlichkeit umsetzen. So bietet ein Geschäft die Möglichkeit, Kleidung für Kleinkinder mit nach Hause zu nehmen, um sie dort in Ruhe anprobieren zu können. Ein anderes Unternehmen nimmt bei der Terminplanung speziell Rücksicht auf den Einschultag von Kindern. Um der Ideenvielfalt Raum zu geben, wird der Fragebogen kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst.
Pluspunkte bei der Rekrutierung von Fachkräften
Die Attraktivität des Gütesiegels ist groß. Unternehmen präsentieren sich damit auf ihrer Website, kleben es an die Eingangstür ihres Geschäfts und binden es in Stellenausschreibungen ein, um Pluspunkte bei der Rekrutierung von Fachkräften zu sammeln. „Um neue Unternehmen auf die Verleihung aufmerksam zu machen, entstand eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung“, erzählt Karin Jahns. Über das Netzwerk Familie und Wirtschaft gibt es eine Schnittstelle zur regionalen IHK und zur HWK, die beide ebenfalls für das Gütesiegel werben. Viele jüngere Firmen nehmen inzwischen an der Ausschreibung teil. „Die machen richtig gute Familienarbeit und sind gut aufgestellt mit Homeoffice- oder Gesundheitsangeboten“, betont Jahns.
Zukunftsthema Partnerschaftlichkeit
Ihre Nachfolgerin im Amt der Gleichstellungsbeauftragten, Claudia Bowe-Traeger, und deren Mitarbeiterin Birgit Kallohn werden Jahns Netzwerkarbeit fortführen, wollen aber auch neue Ideen und Themen einbringen. „Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie die Themen Partnerschaftlichkeit und Gewaltprävention sind uns ein großes Anliegen“, meint Kallohn. Junge Menschen hätten eine andere Vorstellung von partnerschaftlicher Arbeitsteilung und wollten mehr Zeit mit der Familie verbringen. Dadurch werde künftig noch mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung erforderlich sein. „Das Bündnis will jungen Menschen das Ja zum Kind erleichtern“, betont auch Karin Jahns. „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, bei der ganz viele mitdenken, mittun und mithelfen müssen.“ Das afrikanische Sprichwort, das die frühere Familienministerin Ursula von der Leyen im Zusammenhang mit den Bündnissen zitiert habe, sei immer noch aktuell: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“
Hier die Pressemitteilung zum Bündnis des Monats herunterladen.
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