Die Hamburger Allianz für Familien setzt sich dafür ein, gemeinsam mit ihren Partnern die Stadt zu einer familienfreundlichen Metropole weiterzuentwickeln.
Bündnis des Monats Juni
Gemeinsam für ein familienfreundliches HamburgSeit seiner Gründung fördert das Bündnis verschiedene Projekte, die ein attraktives Umfeld für Familien ermöglichen sollen. Im Mittelpunkt der Bündnisarbeit steht das „Hamburger Familiensiegel“, mit dem familienfreundliche kleine und mittlere Unternehmen der Stadt ausgezeichnet werden.
Aufgrund ihres Engagements im Bereich familienfreundlicher Lebens- und Arbeitsbedingungen zeichnet das Bundesfamilienministerium die Hamburger Allianz für Familien als Bündnis des Monats Juni aus.
Hamburger Senat und Hamburger Wirtschaft für mehr Familienfreundlichkeit
Die Hamburger Allianz für Familien entstand im Jahr 2007 auf Initiative des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, der Handelskammer sowie der Handwerkskammer Hamburg mit dem Ziel, die Stadt als attraktive Metropole für Familien weiterzuentwickeln, in der Menschen mit Kindern gut leben und arbeiten können. In den verschiedenen Projekten arbeitet die Allianz mit Partnern zusammen, die gesellschaftliche Verantwortung tragen: Kirchen und Gewerkschaften, soziale Einrichtungen und Verbände sowie, allen voran, kleine und mittlere Unternehmen.
Die Hamburger Allianz trägt in besonderem Maße dazu bei, die StadtHamburg durch ein familienfreundliches Arbeitsplatzangebot für Fachkräfte attraktiver zu machen.
Petra Lotzkat, Staatsrätin der Sozialbehörde Hamburg
Familiensiegel für kleine und mittlere Unternehmen
Seit über 16 Jahren verleiht die Hamburger Allianz für Familien das „Hamburger Familiensiegel“ an kleine und mittlere Betriebe der Hansestadt, die familienfreundliche Arbeitsbedingungen nachweisen und sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf engagieren. Die Hamburger Politik und die Hamburger Wirtschaft haben schon früh erkannt, dass eine familienbewusste Personalpolitik ein Wettbewerbsvorteil für die ansässigen Unternehmen darstellt.
Das Hamburger Familiensiegel ist an das „audit berufundfamilie“ angelehnt, zeichnet sich jedoch besonders dadurch aus, dass es für kleine und mittlere Unternehmen kostenfrei ist und einen klaren Bezug zur Stadt Hamburg hat. Die erfahrenen Auditorinnen prüfen die Betriebe anhand eines praxisnahen Beurteilungskatalogs direkt vor Ort, sodass der Zeitaufwand sowohl für die Geschäftsführung als auch für die Personalverantwortlichen der Unternehmen überschaubar ist. Finanziert wird das Siegel durch den Hamburger Senat, aber auch die Handels- und die Handwerkskammer leisten Beiträge für ihnen zugehörige Betriebe.
Familienfreundlichkeit zahlt sich aus
Eine familienbewusste Personalpolitik ist ein essenzieller Faktor im Wettbewerb um Fachpersonal, gerade in Anbetracht des herrschenden Fachkräftemangels. Frank Jäkel, Leiter der Geschäftsstelle der Hamburger Allianz für Familien, sagt: „Die Verantwortlichen der Hamburger Betriebe wissen, wie wichtig familienfreundliche Arbeitsstrukturen sind, und nutzen das Hamburger Familiensiegel, um ihre Maßnahmen nach außen sichtbar zu machen.“
Derzeit tragen mehr als 500 Betriebe das Hamburger Familiensiegel. Dazu zählen Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden aus verschiedenen Branchen: von Informationstechnologie, Einzelhandel und Handwerk bis zu Logistik-, Forschungs- und Energieversorgungsunternehmen.
Mehr als drei Viertel der Betriebe im Handwerk sind familiengeführt. Die besondere Nähe zu den Mitarbeitenden und deren familiären Anforderungen gehört zu unserer DNA. Das Hamburger Familiensiegel, das bereits viele Handwerksbetriebe tragen, verstärkt diese Botschaft und sendet sie in den Arbeitsmarkt. Davon profitieren beide Seiten.
Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg
Sichtbarkeit durch Siegel und Feierstunde
Nach der erfolgreichen Prüfung erhalten ausgezeichnete Unternehmen das Familiensiegel, das sie für ihre Öffentlichkeitsarbeit verwenden können, berichtet Frank Jäkel. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Feierstunde erhalten die Unternehmen zudem eine Urkunde von den Vertreterinnen und Vertretern des Hamburger Senats sowie der Handels- und der Handwerkskammer.
Die Nachfrage lässt nicht nach: Jedes Jahr kommen zwischen 50 und 70 Unternehmen hinzu. Vor allem IT-Dienstleistungsfirmen haben früh erkannt, wie wichtig familienfreundliche Maßnahmen bei der Rekrutierung von Fachkräften sind, erzählt der Leiter der Geschäftsstelle. „Viele Unternehmen bewerben sich selbst für das Hamburger Familiensiegel. In diesem Jahr haben wir auch einige Pflegeeinrichtungen zertifiziert, was mich sehr freut.
Die Unternehmen, die das Hamburger Familiensiegel erhalten haben, werden nach drei Jahren erneut geprüft. Dies stellt sicher, dass die familienfreundlichen Maßnahmen nachhaltig umgesetzt wurden.
Für die Hamburger Wirtschaft zählt der Fachkräftemangel zu den größten Zukunftsrisiken. Mit einer familienbewussten Personalpolitik können insbesondere kleine und mittlere Unternehmen punkten. Das Hamburger Familiensiegel unterstreicht seit mehr als 15 Jahren die Vorbildfunktion der ausgezeichneten Betriebe.
Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg
Netzwerk für familienfreundliche Unternehmenskultur
Die Auszeichnung mit dem Hamburger Familiensiegel bringt weitere Vorteile mit sich: Die prämierten Unternehmen erhalten die Möglichkeit, sich in Praxisforen auszutauschen und gemeinsam Maßnahmen für eine familienfreundliche Unternehmenspolitik zu erarbeiten. Bei diesen Veranstaltungen stehen Themen wie der Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder das Angebot verschiedener Arbeitszeitmodelle im Fokus. Das kostenfreie Netzwerk bietet Hamburger Unternehmen die Gelegenheit, ihre eigene familienbewusste Personalpolitik weiterzuentwickeln und von den Erfahrungen der anderen Betriebe zu lernen.
Lotsen für bessere Vereinbarkeit in Unternehmen
Im Jahr 2016 initiierte die Hamburger Allianz für Familien ein Projekt, mit dem die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf verbessert wird: die Vereinbarkeitslotsen. Im Rahmen des Projekts werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet, die in Unternehmen als Ansprechpersonen für Personalverantwortliche und pflegende Angehörige zur Verfügung stehen. Die Vereinbarkeitslotsen unterstützen Unternehmen einerseits bei der Entwicklung einer pflegesensiblen Personalpolitik, andererseits stehen sie pflegenden Mitarbeitenden beratend zur Seite.
Da zukünftig immer mehr Beschäftigte vor der Aufgabe stehen werden, ihren Beruf mit der Pflege von Familienmitgliedern in Einklang zu bringen, ist das Interesse der Hamburger Betriebe enorm groß. In der Metropole gibt es aktuell 110 Vereinbarkeitslotsen und jedes Jahr kommen weitere hinzu. Für die Ausbildungsplätze können sich Unternehmen und Organisationen der Stadt bewerben.
Pressekontakt Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“
Servicebüro
DIHK Service GmbH
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 0800 08 63 826
E-Mail: info@lokale-buendnisse-fuer-familie.de
Website: https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
Pressekontakt Bündnis
Name des Bündnisses: Hamburger Allianz für Familien
Ansprechperson: Frank Jäkel
Telefon: 040 42863 2450
E-Mail: frank.jaekel@soziales.hamburg.de
Homepage: Hamburger Allianz für Familien – hamburg.de
Hintergrund
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Derzeit engagieren sich rund 19.000 Akteurinnen und Akteure, darunter circa 7.900 Unternehmen, in etwa 8.000 Projekten. Rund 300 Lokale Bündnisse sind in der Initiative aktiv (Stand Mai 2023). Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicebüro eingerichtet, das den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.