Das Netzwerk Familie und Beruf im Kreis Euskirchen vernetzt Mütter und Unternehmen im Rahmen einer Fachkräfteoffensive.
Bündnis des Monats Juli
Bessere Vereinbarkeit durch gebündelte KräfteSeit mehr als elf Jahren verfolgt das Netzwerk Familie und Beruf im Kreis Euskirchen das Ziel einer besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf und unterstützt Mütter auf dem Weg zurück in die Erwerbstätigkeit. Das Bundesfamilienministerium zeichnet das Netzwerk Familie und Beruf für seine wirkungsvolle Arbeit mit Familien und Unternehmen im Kreis Euskirchen als Bündnis des Monats Juli aus.
Vielseitige Bündnisarbeit durch diverse Bündnispartner
Das Bündnis im Kreis Euskirchen bezeichnet sich bewusst als Netzwerk. Die vier
Bündniskoordinatorinnen sind bei verschiedenen Institutionen angestellt, bringen vielfältiges Wissen und zahlreiche Kontakte mit: Ingrid Kloß ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter EU-aktiv, Laura Meyer ist Projektmanagerin in der Stabsstelle
Struktur- und Wirtschaftsförderung im Kreis Euskirchen, Hannah Offermanns arbeitet beim Kompetenzzentrum Frau und Beruf im Region Aachen Zweckverband (RAVZ) und Sandra Schmitz ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Brühl.
„Der Fokus der Bündnisarbeit liegt darauf, Fachkräfte im Kreis Euskirchen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen und langfristig zu binden“, berichtet Laura Meyer. Dabei spielt auch die stille Reserve eine Rolle, zu der vor allem Mütter gehören, die aufgrund von Betreuungspflichten länger aus dem Berufsleben ausgestiegen sind. Das Netzwerk setzt sich gleichzeitig für eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf ein, um den Arbeitsmarkt familienfreundlicher zu gestalten.
Job-Speeddating zwischen Unternehmen und Müttern
Das Netzwerk Familie und Beruf im Kreis Euskirchen organisiert seit 2019 jährlich die Jobmesse „Wer wird Mamas Chef*in?“. Die Veranstaltung dient Müttern als Plattform, um mit
familienfreundlichen Unternehmen im Landkreis in Kontakt zu treten, und findet z. B. auf
einem Indoor-Spielplatz statt. „Dadurch müssen sich Mütter nicht erst um eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder kümmern, sondern können sie einfach mitnehmen“, erzählt Hanna Offermanns.
Nach anfänglicher Zurückhaltung trifft die Veranstaltung mittlerweile auf große Resonanz: Bis zu 14 kleine und mittlere Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen präsentieren sich auf der Jobmesse, um Fachkräfte zu finden. In einem Speeddating-Format lernen die Bewerberinnen potenzielle Arbeitgebende kennen, ohne vorab Informationen über die teilnehmenden Unternehmen zu haben. So können sie unvoreingenommen in die Gespräche gehen.
Branchenvielfalt für vielfältige Bewerberinnen
Das Bündnis legt besonderen Wert auf eine vielfältige Auswahl an Unternehmen, die sich auf der Jobmesse vorstellen. „Das ist wichtig, damit die teilnehmenden Mütter unterschiedliche Branchen kennenlernen können“, betont Sandra Schmitz. Die Auswahl reicht von Pflegeeinrichtungen über Einzelhandels- und Logistikunternehmen bis zu Maschinenbau- und Versicherungsbetrieben.
Danach wird der Erfolg der Veranstaltung mithilfe von Feedbackbögen von den Teilnehmerinnen und Unternehmen evaluiert. Die Auswertung zeigt, dass beide Seiten von dem besonderen Bewerbungsformat profitieren: Im vergangenen Jahr haben sieben Mütter einen Arbeitsvertrag unterschrieben.
„Der Erfolg spricht sich herum. Mittlerweile kommen Unternehmen gezielt auf uns zu und möchten Teil der Jobmesse sein. Auch andere Gebietskörperschaften in der Region Aachen sind von unserem Konzept begeistert, sodass die Veranstaltung nun auch dort durchgeführt wird“, berichtet Hannah Offermanns. Der Landrat des Kreis Euskirchen, Markus Ramers, unterstützt das Format als Baustein im Rahmen der Fachkräfteoffensive:
Das Format ‚Wer wird Mamas Chef*in‘ ist für den Kreis Euskirchen von großer Bedeutung, da es die Arbeitsmarktintegration von Müttern nachhaltig unterstützt und ihnen neue berufliche Perspektiven eröffnet. Es trägt zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei, indem es Fachkräftepotenziale erschließt und Familienfreundlichkeit fördert.
Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen
Wegweiser fördert Balance zwischen Beruf und Familie
Das Netzwerk Familie und Beruf im Kreis Euskirchen engagiert sich in weiteren Projekten für die Familien der elf Gemeinden im Südwesten Nordrhein-Westfalens. 2024 wird bereits die dritte Auflage des Wegweisers Familie und Beruf veröffentlicht, und zwar erstmalig nur digital. Darin stehen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der berufliche (Wieder-)Einstieg im Mittelpunkt.
Neben einer Übersicht über alle Institutionen, die für Familien im Landkreis von Bedeutung sind, enthält der Wegweiser viele Best-Practice-Beispiele. So berichtet u. a. eine Mutter von ihrem Wiedereinstieg nach einer längeren Elternzeit, der durch das flexible Betreuungsangebot mit Tagesmutter und Kita gelungen ist. Auch die Pflege von Angehörigen, Möglichkeiten der Teilzeitausbildung und Arbeitszeitmodelle sind Themen im Wegweiser.
Netzwerk für Gründerinnen und Unternehmerinnen
Das After-Work-Café für Gründerinnen und Unternehmerinnen findet im Herbst bereits zum 20. Mal statt und bietet die Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre Kontakte zu knüpfen und zu netzwerken. Neben einem fachlichen Input teilen die Frauen ihr Wissen und sammeln Ideen, aus denen neue Projekte hervorgehen. Auch dieses Format soll dazu dienen, Frauen zu stärken und den Wirtschaftsstandort Euskirchen zu fördern.
FRAUEN-STÄRKEN-Wochen zum Internationalen Frauentag 2025
Die FRAUEN-STÄRKEN-Wochen im Kreis Euskirchen bieten ein vielfältiges zweiwöchiges Programm für Frauen, Mädchen und Interessierte. In Zusammenarbeit mit Institutionen,
Organisationen, Unternehmen und Selbstständigen aus dem Kreis werden diverse Veranstaltungen zu den Themen Arbeitswelt, Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung, Kultur und Kreativität angeboten. Die nächste, vierte Ausgabe der Veranstaltungsreihe startet am kommenden Internationalen Frauentag, also am 8. März 2025, berichtet Bündniskoordinatorin Sandra Schmitz.
Das Netzwerk Familie und Beruf bündelt die vielfältigen Angebote von Engagierten aus dem Kreis Euskirchen auf einer digitalen Plattform: Neben einem Schnupperkurs in Selbstverteidigung gibt es beispielsweise Achtsamkeitstrainings, Workshops zum beruflichen Wiedereinstieg und zu Bewerbungsverfahren sowie Kurse zur Altersvorsoge oder Kommunikation.
Erfolgreiche Zusammenarbeit dank Vertrauen und Transparenz
Seit 2013 setzt sich das Netzwerk Beruf und Familie erfolgreich dafür ein, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Familien im Kreis Euskirchen zu verbessern. Besonders die Zusammenarbeit der vier Bündniskoordinatorinnen auf Augenhöhe ist laut Sandra Schmitz ein Erfolgsfaktor. Ingrid Kloß ergänzt: „Wir sind offen für andere Meinungen und Ideen und nehmen auch Kritik an. Nur weil eine Veranstaltung im ersten Jahr nicht perfekt funktioniert hat, heißt das nicht, dass wir keinen zweiten Versuch unternehmen.“
Pressekontakt Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“
Servicebüro
DIHK Service GmbH
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 0800 08 63 826
E-Mail: info@lokale-buendnisse-fuer-familie.de
Website: https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
Pressekontakt Bündnis
Name des Bündnisses: Netzwerk Familie und Beruf im Kreis Euskirchen
Ansprechperson: Laura Meyer
Telefon: +49 225 1151541
E-Mail: laura.meyer@kreis-euskirchen.de
Homepage: Willkommen in der Kreisverwaltung – Kreisverwaltung Euskirchen
Hintergrund
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Derzeit engagieren sich rund 19.000 Akteurinnen und Akteure, darunter circa 7.900 Unternehmen, in etwa 8.000 Projekten. Rund 300 Lokale Bündnisse sind in der Initiative aktiv (Stand Mai 2023). Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicebüro eingerichtet, das den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.