Bündnis des Monats Februar

Durch feste Strukturen in der Bündnisarbeit und eine gute Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren aus Kommunalpolitik, Vereinen, Wirtschaft und Gesellschaft kann das Bündnis die Interessen von Familien auf verschiedenen Ebenen einbringen und Veränderungen in der Region bewirken. So konnte u. a. eine Beratungsstelle für das KitaPortal Schleswig-Holstein geschaffen werden.

Die vielseitige Arbeit des Fördervereins Lokales Bündnis für Familie Uetersen e. V. würdigt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit der Auszeichnung zum Bündnis des Monats Februar.

Netzwerkfunktion im Mittelpunkt der Bündnisarbeit

Das 2008 gegründete Lokale Bündnis für Familie Uetersen organisiert sich in regelmäßigen Quartalstreffen, die jeweils bei wechselnden Bündnispartnern stattfinden. „Dadurch ist es allen Bündnismitgliedern möglich, ein besseres Verständnis für die verschiedenen Institutionen und deren Tätigkeiten zu entwickeln“, berichtet Bündniskoordinatorin Eline Joosten, die zudem als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt im Kreis Pinneberg arbeitet. Im Mittelpunkt der Treffen stehen aktuelle Themen und Bedürfnisse von Familien, die die teilnehmenden Bündnispartner einbringen. Auch politische Akteurinnen und Akteure verschiedener Parteien sitzen mit am Tisch. „So haben wir die Möglichkeit, die Themen aus der aktuellen Runde direkt und auf kurzem Weg in die Kommunalpolitik zu tragen“, erzählt Joosten weiter. Auch deshalb orientieren sich die Termine der Quartalstreffen an den Sitzungen des Sozialausschusses.

Bei seiner Arbeit kann das Bündnis auf eine Vielzahl von verlässlichen Bündnispartnern zurückgreifen, von denen sich die meisten bereits langfristig im Bündnis engagieren. Gleichzeitig gewinnt das Lokale Bündnis regelmäßig neue Bündnispartner und Unterstützer, die sich für Familien und ihre Lebensbedingungen in Uetersen stark machen wollen.

Das Lokale Bündnis für Familie ist so wichtig für Uetersen, weil es viele Institutionen verbindet. Durch die enge Vernetzung mit der Verwaltung und der Selbstverwaltung erfahren wir einiges über aktuelle Belange von Familien. Besonders schätze ich aber die konkreten Projekte, die das Bündnis für unsere Stadt umsetzt.

Dirk Woschei, Bürgermeister der Stadt Uetersen

Regelmäßiger Austausch schafft Erfolge

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bündnispartnern zeigt sich auch beim Thema Kinderbetreuung. Familien, die in Uetersen auf der Suche nach einem Betreuungsplatz sind, müssen sich beim KitaPortal Schleswig-Holstein anmelden. Nach Einführung der Onlinedatenbank, die neben Kitas auch Tagespflegepersonen auflistet, kamen verschiedene Institutionen aus der Region auf das Lokale Bündnis zu: „Uns wurde vermehrt berichtet, dass sich Familien nicht beim KitaPortal anmelden konnten. Entweder gab es sprachliche Barrieren oder technische Probleme mit dem Portal selbst“, berichtet die ehrenamtliche Bündnissprecherin und Grundschullehrerin Petra Jäger. Durch den engen Austausch mit den Bündnispartnern, allen voran mit der Kommunalpolitik, konnten in Uetersen zwei Anlaufstellen geschaffen werden, die Familien bei der Nutzung des Portals beraten.

„Die direkte Zusammenarbeit mit einzelnen politischen Akteuren aus der Region, aber auch mit allen anderen Bündnispartnern bietet einen großen Mehrwert für unsere Bündnisarbeit“, sagt Petra Jäger. „Durch den regelmäßig stattfindenden Austausch zu aktuellen Themen konnten wir schon viele gute Anträge einbringen, von denen ein Großteil auch bewilligt wurde.“

Ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Bündnisarbeit in der Kleinstadt mit knapp 19.000 Einwohnerinnen und Einwohnern stellt die neu eingeführte Sozialstaffelung bei den Betreuungskosten von Schulkindern dar. Bisher gab es eine solche Kostenstaffelung nur für die Betreuung von Kitakindern. Über das Lokale Bündnis konnte das Thema direkt in die Kommunalpolitik getragen werden, wo der Antrag für eine Ermäßigung der Betreuungskosten von Geschwisterkindern im Schulalter positiv beschieden wurde.

Vielseitige Angebote: Vom Kinderbuch bis zum Familienkompass

Das Bündnis realisiert neben diversen jährlichen Veranstaltungen auch Projekte, die bei den Quartalstreffen entwickelt werden. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Lokalen Bündnisses im vergangenen Jahr entstand die Idee, gemeinsam mit der Künstlerin Imke Stotz ein Kinderbuch zu schreiben und zu veröffentlichen. „Mit dem Kinderbuch verfolgen wir das Ziel, die Lesekompetenz von Grundschulkindern zu fördern und gleichzeitig uns als Lokales Bündnis in der Region noch sichtbarer zu machen“, berichtet Petra Jäger. Das Kinderbuch wird nun an Grundschulen verteilt und ist zudem in der Tasche für Neubürgerinnen und -bürger in Uetersen zu finden.

Neben dem Familienkompass mit allen wichtigen Beratungsstellen und Angeboten der Region hat das Bündnis auch einen bunten Kinderstadtplan gestaltet. Er zeigt Orte in Uetersen speziell für Kinder und Jugendliche, u. a. Spielplätze, Sportanlagen und Jugendeinrichtungen der Stadt. „Die Nachfrage ist groß“, erzählt Bündnissprecherin Jäger. „Unser Kinderstadtplan ist auch in den Schulen sehr beliebt und wird im Sachkundeunterricht aktiv eingesetzt.“

Die Bündnispartner sind schon mit den nächsten Projektideen beschäftigt. So ist u. a. ein inklusiver Spielplatz in Uetersen geplant. Das Bündnis möchte dieses Vorhaben gern unterstützen.

Die vielseitigen Angebote und die wirksame Bündnisarbeit fielen auf: Im Rahmen des Bündnisdialogs im November 2023 wurde das Lokale Bündnis für Familie Uetersen für sein familienpolitisches Engagement vor Ort von Bundesministerin Lisa Paus als Siegelbündnis ausgezeichnet.

Tipps für andere Bündnisse: Miteinander reden und Expertisen bündeln

Als Grundpfeiler für die erfolgreiche Bündnisarbeit in Uetersen nennt Bündniskoordinatorin Eline Joosten die festen Strukturen und Prozesse, die das Bündnis in den vergangenen
15 Jahren etabliert hat. Wichtig sind zudem die enge Verzahnung mit der Kommunalpolitik sowie die regelmäßigen Treffen mit allen Bündnispartnern, bei denen aktuelle Entwicklungen in der Region betrachtet und Projekte bedarfsorientiert entwickelt werden.

Bündnissen, die sich neu gründen oder die Bündnisarbeit wieder aufnehmen wollen, rät Sprecherin Petra Jäger: „Lernt euch kennen, schaut, was vor Ort bereits verfügbar ist, und tragt eure Schätze zusammen. Jeder Ort ist vielfältig aufgestellt und man weiß oft gar nicht, was viele Institutionen bereits anbieten und auch ehrenamtlich leisten.“ Kenntnisse und Expertisen müssen von Anfang an gebündelt und sichtbar gemacht werden, damit die Angebote des Lokalen Bündnisses in der Region wahrgenommen und verbreitet werden könnten.

Überblick über die Angebote des Lokalen Bündnisses für Familie Uetersen

• Kinderbuch: für alle Kinder in Uetersen, trägt zur Leseförderung bei und erzählt Grundschulkindern in Uetersen etwas über ihre Stadt
• Kinderstadtplan: ein Stadtplan für Kinder und Jugendliche, der u. a. Spielplätze, Jugendeinrichtungen, Sportanlagen sowie Schulen und Kindergärten in Uetersen zeigt
• Neubürgertasche: ein Leinenbeutel für neue Bürgerinnen und Bürger mit Stadtplänen und Flyern, damit sie die Angebote der Stadt kennenlernen
• Familienkompass: Überblick über alle Angebote und Anlaufstellen für Familien in Uetersen
• Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen, z. B. Kinderfest, Laternenlauf und ein Willkommensfest im Rahmen der Interkulturellen Woche

Pressekontakt Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“

Servicebüro „Lokale Bündnisse für Familie“
DIHK Service GmbH
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 0800 08 63 826
E-Mail: info@lokale-buendnisse-fuer-familien.de
Website: https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de

Pressekontakt Bündnis

Name des Bündnisses: Förderverein Lokales Bündnis für Familie Uetersen e. V.
Ansprechperson: Eline Joosten, Stadt Uetersen

Telefon: 04122 714222

E-Mail: joosten@stadt-uetersen.de

Homepage: Lokales Bündnis für Familie Uetersen – Lokales Bündnis für Familie Uetersen (fambuetersen.de)

Hintergrund

Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.

Derzeit engagieren sich rund 19.000 Akteurinnen und Akteure, darunter circa 7.900 Unternehmen, in etwa 8.000 Projekten. Rund 300 Lokale Bündnisse sind in der Initiative aktiv (Stand Mai 2023).

Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicebüro eingerichtet, das den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.