20.000 Personen im Ausland zur Berufsanerkennung beraten
10 Auslandshandelskammern leisten ihren Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland20.000. Exakt das ist die aktuelle Anzahl der Fachkräfte, die seit 2015 kostenlos vom Projekt ProRecognition[1] zu allen Fragen der beruflichen Anerkennung an zehn Auslandshandelskammern (AHKs) beraten wurden.
Ob Elektroniker*innen, Ingenieur*innen, Ärzt*innen, Erzieher*innen, Handwerker*innen, Pflegefachkräfte oder spezielle Nischenberufe wie Unterwasserschweißer*innen: Fachkräfte aus unterschiedlichsten Berufsgruppen haben in den letzten 7 Jahren die Chance genutzt und Kontakt zum Beratungsprojekt ProRecognition in ihrer Heimat aufgenommen. Denn: der erste Schritt nach Deutschland ist für Fachkräfte sowohl mit akademischer als auch mit beruflicher Ausbildung fast immer das Anerkennungsverfahren. Es ist meistens eine Voraussetzung dafür, an der deutschen Auslandsvertretung ein Arbeitsvisum zur Einreise nach Deutschland zu erhalten.
Fachkräfte werden bei ProRecognition nach der Beratung bei der Antragsstellung unterstützt und durch das Anerkennungsverfahren begleitet. Rund 1.000 von ProRecognition beratene Personen haben zurückgemeldet, dass sie in Deutschland einen Job gefunden haben. Die Top 4 Ziel-Bundesländer der Kandidaten sind Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Baden-Württemberg. ProRecognition hilft in Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektpartnern, wie beispielsweise der „Zentrale Auslands- und Fachvermittlung“ der Bundesagentur für Arbeit oder regionalen Welcome Centern, die Kandidaten bis in den deutschen Arbeitsmarkt zu begleiten.
Knapp 64 Prozent aller bisher beratenen Personen sind Akademiker, 7 Prozent IT-Fachkräfte und rund 24 Prozent beruflich Qualifizierte. Insbesondere für die letztgenannte Gruppe wird der Beratungsbedarf weiter steigen, denn neben dem wachsenden Bekanntheitsgrad der Beratungsstellen wirkt auch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG). Dieses ist 2020 in Kraft getreten und hat für alle Fachkräfte mit beruflicher Ausbildung die Chancen für eine Erwerbsmigration deutlich verbessert. Auch, wenn die berufliche Ausbildung nur teilweise anerkannt wird, ist es jetzt möglich, nach Deutschland einzureisen und die Defizite mit einer Anpassungsqualifizierungsmaßnahme auszugleichen. Hier unterstützt ProRecognition beim Suchen und Finden passender Maßnahmen.
Eine der häufigsten Hürden für eine erfolgreiche Erwerbsmigration bleiben fehlende Sprachkenntnisse. Die Beraterinnen und Berater informieren an allen Standorten über Sprachanforderungen in der jeweiligen Branche und über angebotene Sprachkurse- und Prüfungen.
ProRecognition bietet inzwischen weit mehr als eine Anerkennungsberatung. Fachkräfte erhalten individuelle Unterstützung, solange sie diese benötigen. Diese reicht von der Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, der Vorbereitung des Visumantrags über die Vermittlung in den erforderlichen Sprachkurs. In speziellen Kursen mit Partnern werden die Fachkräfte zum Thema „Leben und Arbeiten in Deutschland“ geschult und erhalten Informationen zur Jobsuche.
Mehr Informationen zum Projekt
[1] Das Projekt zur Anerkennungsberatung im Ausland wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der DIHK Service GmbH koordiniert. ProRecognition ist in Ägypten, Algerien, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Indien, Iran, Italien, Kolumbien, Polen und Vietnam an der jeweiligen Auslandshandelskammer (AHK) vertreten.